Zeichnungen gelten als unmittelbarer künstlerischer Ausdruck des Künstlers, unmittelbarer als Gemälde oder Druckgraphik. Mit ihnen verbindet sich die Vorstellung einer gewissen Privatheit des Ausdrucks, werden sie doch traditionell als Experimentierfeld für Ideen angesehen, die den Künstler beschäftigen. Hier wird ausprobiert, skizziert, verworfen, oft im Hinblick auf ein größeres Kunstwerk gearbeitet, sei es Wand- oder Tafelbild, Skulptur, Druckgraphik etc. Die Zeichnung ist – so gesehen – nur ein dienendes Medium.
... Doch trotz dieser dienenden Funktion erfreute sie sich als frühester Ausdruck der Inspiration und der Erfindung auch großen Ansehens und war bei Kunstkennern immer sehr begehrt. Daneben gibt es Zeichnungen, die ganz alleine für sich stehen, eigenständige Kunstwerke, die eine gleichberechtigte Stellung neben den anderen Gattungen einnehmen. Die früher so eindeutig definierten Grenzen, die eine klare Zuordnung einer Zeichnung durch ihre Funktion ermöglichten, sind heute nahezu aufgehoben. Bei Woldemar Winkler ist dies sicher der Fall.
aus Anne Peters "Kann's dir das Auge nicht vermitteln, das Wort vermag es nicht."
Zu den Zeichnungen Woldemar Winklers